Dienstag, 30. März 2010
Zustände vor der Haft
(Fortsetzung) Die geräuschvollen Belustigungen der beiden Hübschen hingegen sagten mir nicht immer zu,
machten mich geil, und ich wusste nicht wohin! Nähere Gespräche mit diesen Frauen fanden
leider keine statt, auch wenn ich mir schonmal frische Kuhmilch bei einer auslieh.
Eigentlich fand ich außer bei zweien Alkoholiker-homys in diesem Haus kaum Anschluss, jeder
dort machte „sein Ding“ in seiner Bude, Gemeinschaftsräume fehlten. Dies halte ich für meine
unbefriedigten Komunikationswünsche in meinem drogenfreien neuen Leben, sowie der Tatsache daß ja doch eigentlich so gut wie jeder noch irgendetwas brauchen kann für eher fraglich für unser 3.Jahrtausend!
Phasenweise fand ich etwas Arbeit als Umzugsschreiner -wenigstens vor der Haft 02/03- und konnte desöfteren durchaus gute Möbel oder sonstigen brauchbaren Hausrat kostenlos auftreiben; gegen ein kleines Trinkgeld hätten meine Vorarbeiter mit dem LKW schon den Krempel zu mir gebracht. Auch von der Lebensmittelversorgung für Bedürftige „Münchner Tafel“ hatte ich regel- mäßig Diverses übrig, was ich zuviel bekam bzw. mir nicht schmeckte. Schade, aber die Großstad-tanonymität mit dem meist einhergehenden Misstrauen machte auch in meinem Umfeld einiges an banaler Nachbarschaftshilfe und christlichen Werten zunichte. Die meist frischen Fressalien hätte ich gerne verschenkt.
So vereinsamte ich in dem mit Menschen vollgestopften Appartementhaus und unter 3 Millionen
Münchnern auch aufgrund mangelnder Finanzen. Seitdem mich meine Frau mitsamt Nachwuchs zur Jahrtausendwende verließ war ich allein, ohne Partnerin oder nennenswerte Freunde und Freundinnen. Ein früherer Arbeitskollege und Architekt bildete die Ausnahme!
Bei meinem Fenstersturz 1986 zog ich mir neben anderen schweren Verletzungen wie Hirnblutung
und Pneumotorax auch einen Trümmerbeckenbruch zu. Für mich als ausgebildeter Tischler mit damals 23 Lebensjahren eine unangenehme Sache, sollte ich doch mit Holz und Möbeln ect. mein noch vor mir liegendes Arbeitsleben verbringen. Jahrelang hatte ich damals zuerst große Schmer-zen, später fing ich wieder an in Werkstätten und bei Möbeltransporten sowie Umzügen körperlich schwer zu arbeiten. Schon ab 1990 brachte ich wieder zunehmend große Leistung mit teils 15 Std. Arbeitstagen bei Transportarbeiten mit Klavier und/oder Panzerschrank!
Nach einem solchen Arbeitstag musste ich den darauffolgenden Tag langsam machen, nicht selten pflegte ich meine Hüftschmerzen dann erstmal im Bett, der Gang zur Küche oder Toilette brachten mir meinen schmerzlichen Arbeitstag zuvor schnell und doppelt spürbar in Erinnererung.
Als Aushelfer auf freiberuflicher Basis in Möbelhäusern und Umzugsspeditionen konnte ich solche Ruhetage mit etwas herumdiskutieren um Prioritäten wie Gesundheit contra Geschäft doch erträg-lich erstreiten und hatte damit viel gewollte Eigenverantwortung für mich und später auch für Frau und Kinder. Bei guten Firmen erzielte ich Stundenlöhne von bis zu 45.- DM.
1998 raste mir zudem noch ein junger Südländer in mich und mein Fahrrad, er erwischte mich gerade am rechten Fuß empfindlich, wo ich vorher den Trümmerbeckenbruch erlitt! Direkt vom Fahrradweg beförderte mich der viel zu schnell in die Tankstelle einfahrende Idiot auf die Motor-haube seines Ford Galaxy. Es war schon eine Weile dunkel und mein Haschischdealer feierte Geburtstag, ein paar Kästen Augustiner waren auch geleert als ich zum Pizzaholen ein paar Häuser weiter aufbrach! An der taghell erleuchteten Tanke, an der ich gerade korrekt auf dem Radweg vor-beiradeln wollte passierte der Mist! Seit dieser Zeit plagen mich Extraschmerzen am Fuß, dem schon gewohnten Ärger vom Beckenbruch kam nun ein schwächelndes Knie hinzu! Nachdem ich damals wegen dem Bier von der Polizei bis in die Innenstadt zur Blutwache mitgeschleift wurde, musste ich in der Morgendämmerung mit meinem verletzten Knie durch die halbe Stadt zu Fuß nachhause marschieren. Die Beamten sagten mir zwar die Heimfahrt vorher zu; doch ich bekam daraufhin am Folgetag einen ca. 10 cm langen ovalen, wahrlich dunkelschwarzen Flecken an der Innenseite des Knies. Für Wochen wurde die Verletzung kaum besser und anfangs sogar noch dunkler, nur durch enormen Drogengenuss und Untätigkeit konnte ich mir das Hospital ersparen. Noch Jahre später hatte ich oftmals Tage, an denen auch nur bis zum Supermarkt zwei Straßen weiter zu gelangen zur Tortour wurde. Obwohl ich am Stock ging, musste ich meinen Fußweg
M.Küffner, Zustände vor der Haft; Seite 3

genau mit Rastplätzen dazwischen vorplanen, zu groß waren die Schmerzuen! Diese Zustände hielten schonmal für eine Woche an, selbst der konsultierte Sportarzt wollte nicht abhelfen: „Bei einer Opedration kann Ihr Knie steif bleiben“, so der Fachmann!
Nun nach guten 10 Jahren sind die permanenten Schmerzen lange vorbei, nur zu manchen selten-eren sowie unangenehmen Gelegenheiten ist es mir unmöglich auch nur einen Schritt mit diesem Fuß zu machen oder gar den Fuß z.B. zum Stehen zu belasten. Aber wie schon beim Beckenbruch konnte ich so nach und nach, zumindest für meine Handwerksjobs 150% Kraft und gute Stabilität zurückerlangen.
Ärgerlich empfinde ich nochimmer dass der Trottel bei dem Unfall zuerst nach seiner Karre schau-te, bevor er mich ansprach! Ich notiere diesen Unfall hier, weil meine Einschränkungen am Bein eine große mitwirkende Rolle zu meinen Arbeitsschwierigkeiten hatte, was letztendlich wiederum zusätzlichen Frust zur Begehung der hier beschriebenen Körperverletzungen und angeblichen Diebstählen beitrug.

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Montag, 15. März 2010
Wie es zu meiner Verurteilung und Haft 2004 kam
Im April 2003 wurde ich aus meiner Haft inklusive kaltem Drogenentzug in der JVA Stadelheim nach mehr als einem Jahr mit sage und schreibe ca. 50.- Euro entlassen.
Ich hatte 2001 mit wochenlanger Sehnsucht nach meinen kleinen Töchtern geschaut, was
meine Ehefrau verboten hatte. Im Alter von 5 Jahren konnten die beiden kaum selbstständig und gegen den Willen meiner Frau mit mir in Kontakt treten, ich machte mir um der Kleinen Wohl ernsthafte Sorgen.
Bei diesem vom Frauenhaus unerlaubten Besuch richtete ich keinerlei Schaden an und verließ
das Anwesen nach kurzer Zeit sowie mit nur einer Aufforderung, es gab keinen Streit.
Deswegen verbrachte ich ein Jahr in schlimmster Haft!

Bei der Entlassung hatte ich am Knasttor einen schweren Karton zum mitschleppen quer durch
München und musste nach einigem Umsteigen in den öffentlichen Verkehrsmitteln wegen schlechten Wetters mitten in der Stadt am Hauptbahnhof Rast machen. Es ist anstrengender sich in Freiheit zu bewegen als 23 Std. am Tag sinnlos in einer Zelle herumzuhocken!
Nach der Pause mit Durscht war ich wieder im alten Leben, ganz frisch, aber auch zu faul meinen schweren Klamottenkarton zu Fuß und Trambahn weiterzuschleppen und fuhr den letzten Kilometer mit dem Taxi.
Zuhause in dem mir erhaltenen 1-Zi. Appartement stellte ich freudig fest, daß meine Schwester
während meiner Abwesenheit die Bude aufräumte und saubermachte.
Alles war O.K, nur Einkaufen musste ich.
In dem kleinen Appartementhaus vom Sozialamt mitten in München hatte sich seit meinem
Haftantritt im März 2002 kaum etwas verändert, genau dieselben Idioten und Schmarotzer liefen mir auch schon vor der Haft in dem Haus mit 60 kleinen Wohnungen über den Weg.
Leute die sich ihr Geld selbst verdienten gab es dort kaum. Vier Jahre wohnte ich dort!
Links und rechts nebenan hatten zwei hübsche Weiber, -jünger als ich, ihre Appartements.
Die zwei gutaussehenden Damen ließen nachts ab und an auchamal hören, daß sie jung und hübsch waren, die eine kokettierte aufreizend. Da sich die beiden aber auch über laute Musik von mir nicht beschwerten, beließ ich es dabei.
Außerdem gibt’s schlimmeres als kostenlosen akustik-Porno! Ganz im Gegenteil lobte mich einmal die Eine nach einer wilden „1-Mann-Party“ Nacht. Höflich fragte ich bei einem Zusammentreffen am nächsten Tag nach, ob ich mit meiner lauten Musik gestört hätte. Ebenfalls recht freundlich ent-gegnete mir die scharfe Frln. Doppeldee mit: „nein gar nicht, das ist doch gute Musik!“
Auch sonst fragte ich regelmäßig die mir bekannten Hausbewohner ob sie mein Treiben stören würde. Nie antwortete jemand gegen mich, einer vernahm wohl Klänge, aber auch auf wiederholte Nachfrage meinte keiner dass ihn/sie die Musik oder sonstiges von mir negativ tangieren würde!
Lediglich ein unter mir „wohnender“ höherer Finanzbeamter im Frühruhestand schrieb an die
Hausverwaltung, doch dazu später!

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